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Institutionelles Gendern

Oh Gott* - Gendern in der Kirche

Veröffentlicht am 12. 12. 2021, aktualisiert am 7. 3. 2022.

Jetzt darf sich auch Gott mit dem Genderstern schmücken. Mir liegt es fern, irgendjemandes religiöse Gefühle zu verletzen. Aber unabhängig davon, wie man zur Religion steht, grammatikalisch besitzt Gott das maskuline Genus und kein biologisches Geschlecht. Niemand kann selbstverständlich letzteres oder dessen Gegenteil beweisen.

Grammatikalisch ist Gott also mit „Wind“ zu vergleichen, auch Wind trägt das Genus maskulin und besitzt kein biologisches Geschlecht. Warum also wird „Gott*“ gegendert, aber nicht „Wind*“?

Wenn man die argumentativ rationale Ebene verlässt, dann kommen einem Bilder in den Sinn, die Gott als alten Mann mit weißem Bart zeigen. Da also scheint das Problem zu liegen: Die Assoziation des Begriffs „Gott“ mit dem Bild eines Mannes.

Kann man dafür nun das generische Maskulinum verantwortlich machen? Wohl kaum.

In den meisten monotheistischen Religionen herrscht das Bild eines männlichen Gottes vor, und zwar das eines biologisch männlichen. Wie sinnhaft dieser Gedanke ist, sei dahingestellt. Hier sollten die Religionen einen kritischen Blick auf sich selbst werfen. Einfacher ist es, dem generischen Maskulinum die Schuld für dieses Gottesbild zu geben, also die Ursache in der Sprache zu suchen. Dann hätte man mit dem Genderstern nämlich das Problem gelöst.

Folglich hat sich ein katholischer Jugendverband, die Katholische Studierende Jugend (KSJ) entschieden, den Ausdruck „Gott*“ zu verwenden mit der Begründung: „Wir als KSJ fordern ein neues Gottes*bild, das mit den Vorstellungen vom alten, weißen, strafenden Mann aufräumt und Platz schafft für eine Gottes*vielfalt. Denn Gott* ist in allen Lebewesen. Ebenso fordern wir, dass auch im synodalen Weg ein modernes Gottes*bild berücksichtigt wird!“ Inhaltlich nachvollziehbar, aber der Genderstern wird das Gottesbild nicht ändern.

In dem Nachrichtenportal osthessen-news.de kommt dazu Fuldas Stadtpfarrer Stefan Buß zu Wort: „Wir müssen die Kirche auch mal im Dorf lassen. Gott brauchen wir nicht gendern.“ Und weiter heißt es: „Buß verweist darauf, dass Gott zwar männliche und weibliche Merkmale in sich vereint, aber kein Geschlecht habe. Das Bistum Fulda reagierte auf eine osthessen-news-Anfrage bislang nicht.“

Wie man sieht, gibt es das generische Maskulinum auch in der Kirche, in der Bibel, im Gottesdienst. Und wer wüsste nicht besser, was böse ist, als die Kirche. Das Böse muss verdammt werden, auch das generische Maskulinum.

Die neue EKD-Ratsvorsitzende, Annette Kurschus, kündigte an, die Aufarbeitung „sexualisierter Gewalt“ zur „Chefinnen-Sache“ machen zu wollen. Wäre gut, ob „Chefinnen“- oder Chefsache.

Pastor Christian Rommert aus Bochum machte sich auch so seine Gedanken zum Gendern. Im „Wort zum Sonntag“ äußerte er sich wie folgt: „Also: „Liebe Zuschauer?“, als wenn Deutschland nur aus Männern besteht. Geht nicht! Grenzt aus! Richtiger wäre „Liebe Zuschauerinnen“, weil die Mehrzahl der Menschen, die um diese Uhrzeit zuschauen, Frauen sind. Aber letzten Endes auch nicht korrekt, weil auch Männer darunter sind und Menschen, die sich diesen beiden Lesarten nicht zuordnen lassen. Also: „liebe Zuschauer*innen“. Es gibt Männer, es gibt Frauen und es gibt Menschen, die sind divers.“ Den Unterschied zwischen Genus und Sexus scheint der gute Gottesmann jedenfalls nicht zu kennen oder nicht kennen, bzw. wahrhaben zu wollen, was auf das Gleiche hinausläuft. Auch ihm haben die Gendergläubigen erfolgreich den Floh ins Ohr gesetzt, dass das generische Maskulinum („Zuschauer“) die „Zuschauerinnen“ ausgrenzen würde. Mitnichten, Herr Pfarrer! Das Gegenteil ist der Fall. Durch das Gleichsetzen von Genus und Sexus entsteht doch die von Ihnen beklagte Ausgrenzung erst. Wenn also jemand ausgrenzt, dann Sie, d.h. Ihre Gendersprache. Wo bleiben denn die von Ihnen erwähnten „diversen“ Zuschauer*innen? Die müssen sich offenbar hinter dem Genderstern verstecken.

Aber auch ohne Genderstern oder generisches Maskulinum kommt einiges auf den Prüfstand: „Vater unser[, der du bist] im Himmel …“ Ist das noch gendergerecht?

Eine veränderte Version ist im Spiegel zu finden. Die Bibel ist jedenfalls in „gerechter“ Sprache erhältlich. Ob darin der Ausdruck „Schöpfer“ auch gegendert wurde, weiß ich nicht. Konsequent wäre es schon, auch von einer „Schöpfer*in“ zu sprechen.

Ob sich dadurch zunehmend Menschen wieder Gott zuwenden, oder im Gegenteil mehr Menschen ihre religiöse Heimat verloren haben, bleibt abzuwarten.

Der Teufel übrigens, der darf (oder muss?) sein männliches Genus behalten, er ist ja schließlich auch böse!

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